Du bist deine eigene Schöpfung

geschrieben von Steven Black:
Spätestens seit “Seth”, kennen wir alle den berühmten Satz: “Du bist der Schöpfer deiner eigenen Realität. “
Fein.
Aber wir übersehen meist den wichtigsten Punkt, nämlich das Zentrum dessen, wo sich alles abspielt.
UNS SELBST!
Unsere ganz persönliche Art von Bewertungen, die wir über uns selbst abgeben, erzeugt unsere menschliche Persönlichkeit. Die Identität, als die wir uns kennen und erleben. So manifestiert sie sich. Unser Bewertungsstrom führt zu Überzeugungsmustern und zu einer bestimmten Glaubensstruktur. Und damit identifizieren wir uns dann, wodurch eine bestimmte Dynamik in Gang gesetzt wird, durch welche wir bestimmte Erfahrungen anziehen und machen werden.
Der Kern des Zentrums liegt in dem was wir von UNS SELBST glauben, wie wir uns mit uns selbst Fühlen und wir wir über uns selbst Denken. Das wiederum hängt eng damit zusammen, welche Art von Erfahrungen wir bereits gemacht haben. Und wie wir diese Erfahrungen dann beurteilt haben. Wenn wir den Satz – “Du bist der Schöpfer deiner eigenen Realität“ – wirklich verstehen möchten, dann ist es wertvoll, wenn wir uns einmal den Bewertungsstrom ansehen, den wir unser ganzes Leben lang über uns selbst erzeugen. Sekunde für Minute, Tag für Woche für Monate für Jahre und Jahrzehnte.
Der Mensch, der wir jetzt sind, ist das Produkt von vielen Jahren unaufhörlicher Bewertungen und gemachter Definitionen über sich selbst.
Sicher, vor unserer Geburt stellen wir uns eine Art Blueprint zusammen – mit bestimmten Charaktereigenschaften, Talenten und Neigungen, um bestimmte Erfahrungen auch machen zu können. Und natürlich, wenn wir auf die Erde kommen, gehen wir durch einen Prägungsprozess, der diesen Blueprint dann aktivieren wird. Wir durchlaufen Erziehung durch Eltern und Schulsystem, lernen kulturelle, soziale und gesellschaftlich kollektive Überzeugungen und vieles mehr. Auf diese Weise lernen wir auf eine bestimmte Art zu denken und Dinge, Umstände, Menschen und Situationen einzuordnen – wir übernehmen die Definitionen und Bewertungen, die uns gegeben wurden.
Tatsächlich ist es aber nur die Basisausbildung für das Mensch-sein im Moment, es ist nicht der “Weisheit letzter Schluss”.
Erheblich wichtiger für unsere menschliche Erfahrung sind unsere Beurteilungen über uns selbst – die wir wieder und wieder (meist sehr unbewusst) permanent treffen. Wir stellen unentwegt Vergleiche an und erzeugen ständig unsere ganz persönlichen Interpretationen über andere Menschen, das Leben, unsere Erfahrungen und uns selbst. Und das natürlich zuerst auf der Basis, wie es uns beigebracht wurde.
All diese Interpretationen, Bewertungen und Definitionen strömen dorthin, was wir das Unterbewusstsein nennen und bündeln sich dort zu Überzeugungen (Glaubenssätze). Das nennt man Programmierung; so wird ein Programm geschrieben – und wir selbst sind es, die es schreiben. Minute für Stunde für Tag, Monate und Jahre.
Glaubenssätze werden zu einem Programm, welches fortgesetzt wirkt, ohne dass wir bewusst über die Dinge nachdenken müssen. Glaubenssätze bilden sich automatisch, ab einer bestimmten Menge, bzw. Ladung an (guten oder schlechten) Bewertungen, die wir über unsere Erlebnisse/Erfahrungen getroffen haben. Glaubenssätze sind nichts anderes als eine Verdichtung von Bewertungsströmen, die sich mit der Zeit in uns ansammeln.
Jeder von uns ist eine schöpferische Seele, jeder kreiert seine eigene Wirklichkeit – ohne Ausnahme. Und wir kreieren mit dem höchstmöglichen Einsatz: mit uns selbst.
Wie immer wir uns selbst bewerten, welche Glaubensüberzeugungen und Vorstellungen wir über uns selbst auch entwickeln mögen – wir selbst tragen die Konsequenzen davon. Denn wir werden diese Idee, die wir über uns selbst haben, dann leben müssen.
Wir glauben meistens, dass es einzig unsere Erfahrungen sind – die Guten und weniger Guten – die unsere Denk– und Handlungsweisen beeinflussen. Das ist nur teilweise wahr – ich meine, natürlich prägen uns Erfahrungen. Aber viel wichtiger für die darauffolgende Prägung ist unsere persönliche Bewertung der gemachten Wahrnehmungen und Erfahrungen. Für eine eindrückliche Prägung ist eine bestimmte Form von Bedeutung notwendig. Bedeutungen existieren nicht “einfach so”, eine Bedeutung wird durch Gewichtung erzeugt. Durch verschiedene Bewertungen innerhalb eines bestimmten Kontextes und durch das Gefühl oder eine Emotion, die diese Bewertung miterzeugt. Ich muss Dinge bewerten, damit sie eine Bedeutung für mich persönlich bekommen. Das heißt also, die Bedeutung, die irgendwelche Dinge, Situationen, Menschen und diverse Erfahrungen für uns haben, wird von uns selbst mitdefiniert und mitgeprägt.
Natürlich, wenn wir jung und unerfahren sind, werden wir meist “blind”den Definitionen und Bewertungen folgen, die uns gelehrt wurden. Wie gut, gesund, behindernd, limitierend oder wertvoll die auch immer sind. Wenn wir älter werden, stellen wir wahrscheinlich irgendwann fest, wie viele davon nicht wirklich die unseren sind. Dann werden wir vermutlich irgendwann Anpassungen vornehmen und anderes darüber denken.
Wenn wir beispielsweise als Kind oft die Erfahrung machten, kritisiert zu werden, werden wir über die Zeit einen “Inneren Kritiker” entwickeln. Eingedenk der Tatsache, dass es eine psychologische Studie gibt, die sagt dass ein Kind bis zum 5. Lebensalter ca. 40 000 Mal kritisiert wird, können wir getrost davon ausgehen, dass so gut wie jeder Mensch einen “Inneren Kritiker” entwickelt. Der “Innere Kritiker” entsteht als eine Art von Schutzfunktion für das Kind. Er kritisiert mit der “guten Absicht”, dem Kind weitere Kritik zu ersparen, was natürlich nicht funktioniert. De Innere Kritiker ist meist mit einer Elternstimme oder der einer anderen wichtigen Bezugspersonen verbunden. Und was die gesagt hat, muss dann ja stimmen, oder? Wir machen ganz schnell die Erfahrung, dass wir selten den Anforderungen entsprechen können und so entwickeln wir zusätzlich Schuldgefühle und Scham. Die gehörte Kritik, gemeinsam mit der emotionalen Reaktion in uns, führt zu einem oft traumatischen Impakt in unserem Bewusstsein. Je öfter das passierte, je öfter wir kritisiert wurden, je öfter wir dazu Scham empfunden haben, desto mehr verdichtet und bündelt sich eine Überzeugungsstruktur in uns, die in etwa sagt: Du bist nicht wertvoll, du bist nicht genug, du bist … blablabla. Wir glauben das dann.
Die Vehemenz und psychologische Tragweite dieses “Inneren Kritikers” mag individuell variieren, aber der Punkt ist: Du erzeugst damit eine Gedankenform, die dich solange begleiten wird und dir ständig unangenehme Sachen über dich erzählt, bis du anfängst innezuhalten und einen Weg findest, das zu stoppen. Because – you are hitting yourself ..
In östlichen spirituellen Traditionen hat man für Jahrhunderte den “monkey mind” dafür verantwortlich gemacht. Der “dumme (Affen)Verstand”, der einfach tut was er will – als hätte er ein eigenes Leben und eigene Entscheidungen, die mit einem selbst ja gar nichts zu tun hätten. Die Lösung für dieses Problem war dann – beurteile einfach nicht mehr. Das ist in meinen Augen eine sehr unreife Idee, weil der Verstand keine eigenen Ideen und kein eigenes Bewusstsein hat – er ist eine Funktion, wie eine Art Betriebssystem, das tut, wiederholt und ausführt, was WIR ihm zum arbeiten gegeben haben. Unser Gehirn arbeitet damit, was ihm angeboten wird.
Und wenn wir immer wieder Abwertungen bezüglich uns selbst treffen, was wird dann immer wieder hochkommen?
Egal, wie sehr andere Menschen dich vielleicht kritisieren. Niemand kann dich so mies kritisieren, dir derart deinen eigenen Wert und deine Kraft rauben, wie du dir selbst. Die Konsequenz davon wird sein, dass wir von unzähligen Ängsten, körperlichen Verspannungen und Unsicherheiten geplagt werden – welche natürlich auch von der äußeren Welt getriggert werden. Die äußere Welt reflektiert immer auf eine spezielle Weise unsere innere Welt. Wenn du von außen eine Kritik bekommst, wird es höchstwahrscheinlich die alte Scham in dir hochwerfen, welche die Überzeugung reflektiert, wonach du nichts wert bist. Das wiederum wird eine weitere Kette an selbstkritischen Gedanken hochwerfen, die meist so schnell wie möglich unterdrückt werden.
Solange wir noch unbewusst sind, werden wir den anderen abwerten und ein Arschloch nennen, weil er uns so fühlen lässt. Aber richtig treffen tut es uns, weil tief in uns drinnen eine Überzeugung steckt, die mit dieser Kritik – wenn auch nur ein bisschen – korreliert. Deswegen tut es weh, weil irgendwas in uns sagt – das stimmt. Ganz egal, wie falsch das sein mag. Es steckt in uns drinnen. Der jeweilige Mensch mag trotzdem ein Arschloch sein, aber er ist nicht dafür verantwortlich, wie ich mich damit fühle. Die Aussagen triggern und aktivieren den Inhalt, den wir selbst bereits unzählige Mal so oder ähnlich bewertet haben (warum auch immer) und auch vor uns selbst verstecken. Wird das berührt, dann schmerzt das. Hätten wir kein Thema damit, würde es nicht so weh tun.
Checken tust du das aber erst dann, wenn du dir deinen Arsch an deinem Thema abgearbeitet hast. Vorher nicht – solange wir nur auf die äußere Welt und deren Dynamik fokussiert sind, werden wir eher Einteilungen und Bewertungen treffen, die auf einer Opfer und Täter Spirale liegen. Ich, das arme Opfer und der böse Täter.
Klar, von Außen sieht das in seiner WIRKUNG auch so aus. Aber immer existiert dahinter eine komplexe Dynamik, die sich entfalten hat. Wir können entweder etwas wichtiges über uns selbst daraus lernen oder wir wiederholen und wiederholen diese Dynamik einfach nur. Und wir werden sie wiederholen, wenn wir uns dessen nicht bewusst werden.
Ich weiß, das ist jetzt n heftiges Beispiel gewesen, zum Thema, du erzeugst deine eigene Realität. Ein Beispiel, das uns zeigen kann, dass die esoterische Idee, dass jeder seine Realität quasi bewusst erzeugt, ziemlich wirklichkeitsfremd ist. Wir erzeugen eine Menge unbewusster Dynamik und schräge Verhaltensweisen, weil wir es irgendwann einfach nicht besser wussten. Weil uns im Grunde niemand beibrachte, wie wir mit uns selbst umzugehen haben. Und so ist das in den meisten Fällen, das Leben beruht auf Trial and Error Dynamiken, wenn wir sehr wenig darüber wissen, wie unser eigenes System operiert.
Solange wir uns nicht mit unserm eigenen Bewusstsein und unserer inneren Welt auseinandersetzen, nehmen wir einfach für “Gottgegeben”, wer wir sind und wie wir über uns denken. Da sammelt sich so viel Mindfuck an und auch die Bilder und Vorstellungen, die wir über Beziehungen, Erfolg, Geld, Politik und tausende anderer Ideen haben, beruhen auf diverse Bewertungen und Definitionen, die wir sehr selten hinterfragt haben. Sie treffen meistens einfach nicht (mehr) zu.
Wie man erkennen kann, sind wir eigentlich tief im Thema “Selbstliebe” (was immer das bedeuten mag) drinnen.
Nämlich: Wie gehe ich mit mir selbst um?
Wie wir über uns selbst denken, wie wir uns bewerten und wie wir uns mit uns selbst fühlen, hat eine enorme Bedeutung für unsere persönliche Entwicklung. Es hat auch einen großen Einfluss darauf, welche Verbindungen unsere Gehirnsynapsen entwickeln, welche wir ausbauen oder ob einige überhaupt brach liegen. Der Zustand unseres Gehirns und all seiner Verbindungen korreliert eng mit unseren Gedanken und Emotionen, sowie unserer Handlungen.
Die Bedeutungsachse
Wir kommen nicht ohne Bewertungen aus!
Ich muss etwas als toll, aufregend, wichtig, langweilig, euphorisierend, unbedeutend, begehrenswert, abturnend, sympathisch, gut oder schlecht (etc; etc.) bewerten, damit es diese Bedeutung überhaupt für mich haben kann. Durch Bewertungen, wie “ja, mag ich” oder “nee du, lass mal stecken”. Bewertungen, wie schwer oder leicht die jeweilige Situation für uns ist oder zu bewältigen war. Bewertungen, wie in Zukunft damit umzugehen ist – Akzeptanz, Bejahung oder Vermeidung. Diese Bewertungen werden auf der Basis permanenter Vergleiche zwischen Vergangenheit und Gegenwart getroffen. Und sie werden auf zukünftige Entwicklungen hochgerechnet. Das speist unsere Erwartung, wie es künftig passieren wird ..
Wie weiter oben bereits erwähnt, gibt es natürlich auch Bedeutungen, deren Kontext durch andere Menschen oder die Gesellschaft geprägt wurden. Weil sie einfach übernommen und als “gegebene Tatsachen” betrachtet werden. Jede Bedeutung hat eine Art Gewicht. Wie schwer sie wiegt, hängt davon ab, als wie wichtig wir jene einschätzten, die uns diverse Bedeutungen lehrten und beibrachten. Aber ein wirklich starkes Gewicht bekommen sie von uns, wenn es uns selbst tatsächlich betrifft und wir eine Erfahrung dazu machen. Bis dahin hat es eher eine Art abstrakte Bedeutung, deren Gewicht durch andere geprägt wurde.
Die Gewichtung einer Bedeutung erfolgt meistens erst dann, wenn wir Erfahrung dazu haben und wiederholt gleiche oder zumindest ähnliche Bewertungen dazu abgegeben haben. ODER relativ schnell, sobald wir von einer emotionalen Welle – positiver oder negativer Natur – heftig “getroffen” werden.
EMOTION IS A RESPONSE TO WHATEVER WE BELIEVE IS TRUE
Jede Emotion und jedes Gefühl ist eine Reflexion der Energie an negativer oder positiver Beurteilung, die wir dazu definiert und reingesteckt haben. Emotionen sind Reaktionsmuster, die uns zeigen, woran wir glauben. Wir konditionieren die Art und Weise, wie wir fühlen. Und das bedeutet, dass ein Gefühl oder eine Emotion nicht unbedingt wahr sein muss. Es fühlt sich aber sehr sehr wahr an. Manchmal so wahr, so vernichtend, niederdrückend und deprimierend wahr, dass du darin für lange Zeit stecken bleibst. Da kannst du auch das hochgepriesene “Bauchgefühl” vergessen – weil auch das auf Resonanzen basiert, die einen Bezug zu irgendwelchen Bedeutungen und Beurteilungen haben. Manchmal sind die korrekt, manchmal steckt einfach nur Vermeidung, Ablehnung oder Angst dahinter. Auch “Bauchgefühl” ist etwas, worauf du dich nur verlassen kannst, wenn du emotional relativ klar bist.
Emotionen enthalten eine bestimmte Definition, deren Kern eine breite Palette von Bewertungen sind, die sich zu einer Überzeugung formten. Das ist der Ursprung, die Wurzel aller Emotionen und auch der Grund, warum Emotionen manchmal heftig und so überwältigend sein können. Die inhaltliche Kaskade unzähliger gedanklicher und emotionaler Bewertungen ist derart umfangreich, dass wir uns von der jeweiligen Ladung an Emotion wie erschlagen fühlen können. Emotionen sind die erste und schnellste Reaktion unseres Systems, um Inhalte – also Informationen aus dem Unterbewusstsein, nach oben zu spülen. Man stelle sich vor, wenn sämtliche Gedanken und Bewertungen, die wir irgendwann zu einem Thema getroffen haben, innerhalb des Wachbewusstseins plötzlich aufschlagen würden – ich glaube, dass wäre sehr viel verwirrender.
Deswegen werde ich nicht müde, den Wert von Fühlarbeit zu betonen. Wenn ich von emotionalen Sachen “begraben” werde, setze ich mich hin und sitze mit der Emotion – ich folge ihr bis ins Zentrum der (eigenen) Hölle. Irgendwann wickelt sich das Bedeutungsknäuel auseinander und ich verstehe die getroffene Definition dahinter. Und dann habe ich die Gelegenheit zu sehen – ist das jetzt WIRKLICH wahr? Wenn ja, jetzt immer noch? Sehr oft sind da unbewältigte Themen, die weit in die Kindheit zurückreichen. Eine Emotion die dich jetzt trifft, kann ursprünglich eine Situation oder Erlebnis aus der Kindheit sein, mit all den dazu abgegeben Definitionen, wovon einige – wenn auch nur geringe – Ähnlichkeiten mit der jetzigen Situation hat. Die Ähnlichkeit reicht aus, um das emotionale Feld zu triggern.
Kenne ich die Definition, dann erlaubt mir das eine neue Bewertung dazu abzugeben – sie entweder zu bekräftigen und darauf zu reagieren oder eine neue Sichtweise dazuzufügen. Dadurch aktualisiere ich meine emotionalen Inhalte und meinen Bewertungsstrom. Damit das funktionieren kann, muss ich mit der jeweiligen Emotion solange sitzen, bis sie sich halbwegs entladen hat. Ladung = alle dazu abgegebenen Bewertungen und aufgenommenen Gefühle. Manchmal geht das schnell, manches kann Monate oder sogar Jahre dauern. Wenn in irgendetwas Jahrelang Energie reingesteckt wurde, dann löst sich das nicht von heute auf morgen.
Unsere Beurteilungen erfolgen selten durch rein kognitive, logische oder klare, nüchterne Schlussfolgerungen alleine. Wir beurteilen Situationen nicht nur nach sachlichen und kognitiven Kriterien, sondern auch wie wir uns damit fühlen. Wie wir uns damit fühlen, reflektiert wiederum direkt unsere darunter liegenden Gedanken und Glaubensüberzeugungen. Und die jeweilige emotionale Wahrnehmung wird wiederum zu bestimmten Gedanken und Bewertungen darüber führen. Dadurch verdichten sich unsere Überzeugungen. All das strömt unentwegt in unser “Unterbewusstsein”, so schreiben wir unsere Geschichte.
Wir bewerten nicht nur, wir bewerten auch unsere Bewertungen und unsere Emotionen dazu. Das verstärkt das ganze Muster noch mehr. So sind die meisten unserer Bewertungen zu “Selbstläufern” geworden. Wir hinterfragen sie nicht. Sie setzen sich einfach fort.
Wir bewerten nahezu jede Wahrnehmung, jeden Gedanken und jedes Gefühl, jede Emotion:
Der Himmel ist blau – fühlt sich gut an. Es regnet – eher schlecht. Es ist heiß – shit. Es ist kalt- shit. Ich muss zur Arbeit – fuck. Ich mach Blau – cool. Der Nachbar/die Nachbarin – ist freundlich, sexy, lästig, anstrengend, vorlaut, creepy – whatever. Ich bin in einer Beziehung – super. Ich bin in einer Beziehung – mein Gott, was hab ich mir dabei bloß gedacht? Ein Blick in den Spiegel zeigt – ich bin zu dünn, zu dick, zu groß, zu klein, hab zu große/kleine Brüste, hab zu wenig/zu viele Muskeln, alle anderen sehen besser/schlechter aus, als ich.
Ich mag Rock ’n Roll Musik/alle Blasmusikliebhaber sind Trottel/Jazz ist etwas für Milchtüten/klassische Musik ist für Snobs. Mein Freund/meine Freundin hat mich verlassen – mein Gott, das fühlt sich so Scheiße an/ herrje, was bin ich froh drüber. Ich habe kein Geld auf der Bank – mein Leben ist öde. Ich habe kein Geld auf der Bank – wenigstens habe ich keine Schulden.
Es gibt tausende von diversen Bewertungen, die wir über uns und die Dinge treffen. Die Überzeugungen, die wir im Laufe des Lebens dazu angesammelt haben, sind so tief in uns verwurzelt, dass wir uns ihrer nicht mal bewusst sind. Das läuft dermaßen schnell in uns ab, dass wir das sehr sehr selten bewusst mitbekommen. Wir nehmen sie einfach als gegebene Realität und übersehen damit, dass wir selbst diese Realität formten. Mit unseren Bewertungen konditionieren wir unsere persönliche Realität und die Art, welcher Mensch wir sind. Wie wir uns selbst bewerten formt die Persönlichkeit, als die wir uns wahrnehmen. Die Persönlichkeit die wir sind, zieht bestimmte Erfahrungen aufgrund ihrer Glaubensmuster an. Also ja, wir alle erzeugen unsere eigene Realität ..
Wie wir bewerten, so erscheinen uns die Dinge auch. Egal, welche Art von Überzeugungen wir haben – sie neigen dazu sich zu bestätigen. Wir finden immer eine Bestätigung dafür, was wir glauben.
Wir haben natürlich immer die Wahl, zu sagen – “nö, ich mag meine Realität nicht und ich bleib jetzt trotzig in meiner Ecke sitzen, ist ja nicht meine Schuld”. Meist jedoch zwingt uns das Leben dazu, weiter zu lernen, zu adaptieren und uns weiter zu verändern. Manchmal auf absolut unerfreuliche Weise – durch Schmerz, Trauma oder wir werden mit schwierigen Krankheiten konfrontiert. Mit allem, was uns die Gelegenheit gibt innezuhalten und zu realisieren, dass wir nach INNEN gehen müssen, um die vielen Herausforderungen der menschlichen Existenz bewältigen zu können. Meist werden wir nur gestärkt daraus hervortreten können, wenn wir uns selbst neu definieren.
Warum auch immer wir in irgendwas feststecken – wir selbst sind die Wurzel. Nur von dort aus kann Veränderung geschehen. Wenn wir uns selbst nicht verändern, kann sich auch unser Leben, unsere Realität nicht verändern.
Alright! Dann fang ich einfach an, anders zu denken!
Viel Spaß damit.
Wird nicht funktionieren.
Vergiss es!
Ich meine, wenn du kein großes Thema damit hast, wenn du keine ernsthafte emotionale Ladung dazu gestaut hast – dann, ja, dann kann das funktionieren. Es ist zumindest ein kleiner Anfang. Aber wenn das nicht der Fall ist, wirst du lediglich viele und lange “Diskussionen” und Argumente gegen eine deiner “inneren Stimmen” führen. Diesen Kampf wirst du so nicht gewinnen. Das ist Krieg mit dir selbst und wird nur deinen inneren Zustand verschlimmern.
Unsere Bewertungen sind eine Entscheidung, aus welcher Perspektive wir wählen, die Dinge zu sehen. Das bedeutet im Umkehrschluss natürlich, dass wir andere, neue Entscheidungen, also Bewertungen bezüglich ALLEM neu treffen und abgeben können. Aber solange wir “das Alte” nicht entladen haben, solange wir uns nicht klar sind, über die Definitionen, die wir – zu was auch immer – getroffen haben, werden wir vom “alten Zeugs” unserer alten Schöpfung malträtiert werden. Das ist die unglaubliche Macht die wir haben, wir machen LEBENDIG und erfahrbar, was wir glauben. Und woran wir glauben, kommt eben über unseren ganz persönlichen Bewertungsstrom zustande.
Die Erfahrung unserer menschlichen Persönlichkeit ist ein fließender Prozess, der nie wirklich abgeschlossen ist, weil es so viele Möglichkeiten und Perspektiven gibt, wie wir uns selbst immer wieder neu erfahren können. Wir sind keine starre, fixierte Angelegenheit – es erscheint manchmal nur so. Es gibt viel Raum, um das neu zu justieren oder zu verändern. Neue, bessere, klarere Bewertungen über uns selbst zu treffen ist möglich. Ist manchmal allerdings eins der härtesten Transformationsprozesse, dem man sich überhaupt unterziehen kann.
Refine your inner world and you refine your reality
Grundsätzlich sind wir nie “fertig”, außer, wir hören auf zu lernen.
Until next time same station
DISCLAIMER:
Nichts was du hier liest, ist DIE Wahrheit. Es ist meine Wahrheit, meine Wahrnehmung und wie ich die Dinge sehe – jetzt, in diesem Moment.
In eigener Sache
Im Oktober 2019 wird eine neue CoReOn Gruppe entstehen und es sind noch ein paar Plätze dafür frei. Die CoReOn Seelenschule richtet sich an reife Menschen, die dort, wo sie leben und wirken, bewusst und hochwirksam ihre Seelenentfaltung gestalten wollen und an einer größtmöglichen Weiterentwicklung ihrer menschlichen, emotionalen, mentalen und spirituellen Reife interessiert sind.
Wir rufen im CoReOn Menschen zusammen, die verstehen, dass ihnen das Leben nicht einfach so passiert, sondern antwortet – auf ihre Gedanken, Gefühle, Entscheidungen, Handlungen, Werte und Ziele. Wenn dieser Artikel dich vielleicht dazu inspiriert, mehr für deine spirituelle Entwicklung zu tun, dann könnte dies eine Gelegenheit für dich sein. Wir nutzen Aufstellungen, innere Personen Theorie, energetische Arbeit an den Chakren, Fühlarbeit und Körperarbeit. Die Leiterin der CoReOn Seelenschule ist Renate Hechenberger und ich arbeite dort auch mit. Ich stehe jederzeit für Fragen zur Verfügung und unterstütze den Prozess. Außerdem bin ich für das leibliche Wohl der Gruppen verantwortlich – ich koche das Essen.
Weiterführende Texte:
https://stevenblack.blog/2019/01/15/der-ursprung-von-emotionen/
https://stevenblack.blog/2019/02/07/beurteilungen-dramatisierung-eskalation/
https://stevenblack.blog/2019/03/11/woran-glaubst-du/
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© Steven Black
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