1-7: Niederlagen wichtig für Wachstum
Mal was anderes ..
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geschrieben von Alex Miller
Die Verlierer von heute sind die Gewinner von morgen – und umgekehrt. Alles im Leben hat zwei Seiten. Das ganze Leben ist geprägt von Hochs und Tief, bei jedem Menschen, jeder Nation und jedem Fußballteam.
„Das einzige beständige im Leben ist die Veränderung“, so besagt eine alte ZEN-Weisheit. Niederlagen gehören zum Leben dazu, genauso wie es dazu gehört, immer wieder aufzustehen, zu reflektieren und nach vorne zu schauen. Fußball, die einzigartige Sportart, die in fast allen Teilen der Welt als “Sprache” verstanden wird, in der Helden geboren werden und Verlierer Tränen vergießen, spiegelt uns wieder einmal sehr präzise, welche verschiedenen Facetten “Mensch” sein bedeutet.
Zuviel Druck auf den Schultern
Brasiliens “Selecao” kommt ins Halbfinale der Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land. 200 Millionen begeisterte Brasilianer fiebern mit und wünschen sich nichts sehnlicher als den WM-Titel. Bis zum Halbfinale läuft alles nach Plan. Beim Halbfinalspiel gegen Deutschland funktioniert ab dem ersten Gegentor gar nichts mehr und das Team bricht in sich zusammen. Die Zuschauer trauen ihren Augen kaum und wähnen sich in einer Parallelwelt.
Den brasilianischen Spielern ist bei ihrem bisher wichtigsten Spiel ihres Lebens fast in jeder Szene ihre übergroße Nervosität anzusehen und der Druck auf ihren Schultern förmlich spürbar. Gestandene Top-Stars, die nahezu alle bei europäischen Top-Clubs spielen, versagen im Kollektiv und können ihr Leistungsvermögen zu keiner Zeit der 90 Minuten beim 1-7 Debakel gegen Deutschland abrufen. Der brasilianische Trainer Scolari bezeichnete das Spiel hinterher als “die schlimmste Niederlage aller Zeiten und eine Katastrophe“.
Die Erwartungshaltung des Fußballlandes Brasilien war bereits im Vorfeld riesengroß. Eine ganze Nation mit 200 Millionen fußballverrückten Einwohnern fieberte seit Jahren diesem Top-Ereignis entgegen und wurde in einem einzigen Fußballspiel auf den Boden der Tatsachen zurück gebracht.
Die „emotionalen“ Brasilianer, einige der Spieler weinten bereits bei der eigenen Nationalhymne, zerbrachen an unaufgeregten und spielfreudigen Deutschen, die nichts anderes als ihr Spiel im Kopf hatten. Der Druck von 200 Millionen Menschen wurde auf elf Fußballer projiziert, die damit heillos überfordert waren, wer kann es ihnen verdenken.
“Ich wollte nur meinem Volk Freude bereiten und allen, die so viel zu leiden haben. Ich möchte mich bei allen Brasilianern entschuldigen.“, so Brasiliens Abwehrspieler David Luiz weinend vor laufenden Kameras.
Auch wir, die nicht vor einem Milliardenpublikum Fußball spielen, bürden uns oft zu viel Druck und zu viel psychischen negativen Stress auf bzw. lassen uns diesen aufzwängen – von Vorgesetzten, dem ParterIn, Kindern oder dem vermeintlichen Freundeskreis.
Bei Menschen, die in einer gebückten Körperhaltung durchs Leben gehen oder die chronische Rückenleiden haben, kann man davon ausgehen, dass diese sich zu viel aufgeladen haben. Krankheit symbolisch als Sprache der Seele.
Die Verlierer von heute sind die Gewinner von morgen – und umgekehrt
Alles hat zwei Seiten. Auch die deutsche Elf musste dies beim Halbfinale gegen Italien bei der WM im eigenen Land 2006 schmerzlich am eigenen Leib erfahren. Eine Minute vor Schluss der Verlängerung (119. Minute) wurde die bittere Niederlage besiegelt und der Traum vom vierten WM-Titel platzte binnen Sekunden wie eine Seifenblase.
Einige der Spieler von damals sind auch heute noch mit dabei. Sie wissen, wie es sich anfühlt ein großes Spiel vor heimischem Publikum zu verlieren und sie sind daran gewachsen. Nur wer nach Niederlagen wieder aufstehen kann, ist in der Lage aus einer Erfahrung des Schmerzen Kraft zu schöpfen. Das ganze Leben ist geprägt von Hochs und Tief, bei jedem Menschen, jeder Nation und jedem Fußballteam. Das einzige beständige im Leben ist die Veränderung, so besagt eine alte ZEN-Weisheit.
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@Steven Black
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